Historisches Terminal mit dem Elbe-Schleppkahn "Waltraut" im Alberthafen Dresden

Der Initiative des SHV und der jahrelangen großen Spendenbereitschaft seiner Mitglieder ist es zu verdanken, dass im Alberthafen Dresden-Friedrichstadt am originalen Nordkai von 1895 ein „Historisches Terminal“ geschaffen wurde, welches den einstigen Hafen- und Güterumschlag im Friedrichstädter „Eisenbahnverkehrshafen“ vermittelt und für die Öffentlichkeit erlebbar macht.

Seit dem Jahr 2000 hat der SHV gemeinsam mit engagierten ABM-Kräften des Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerkes e.V. (SUFW) den Elbe-Schleppkahn „Waltraut“ aus dem Jahr 1913 sowie zwei gedeckte Güterwagen der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen mit Baujahren um 1910 aufwendig rekonstruiert und erneuert. Der ebenfalls zum historischen Terminal gehörende Kran „Forelle“ aus den 1960er Jahren wurde im Jahr 2022 aus sicherheitstechnischen Gründen durch einen ausgemusterten Hafenkran des Alberthafens (Kran 5) ersetzt.

Das Herzstück des historischen Terminals ist zweifelsohne der am Kai liegende große Schlepp-und Lagerkahn „Waltraut“ – auch Zille genannt. Die „Waltraut“ ist heute der einzige im (fast) Originalzustand erhaltene Frachtkahn dieser Größe, der an der Elbe zwischen Hamburg und Melnik besichtigt werden kann.

In diesem 1913 in Havelberg vom Stapel der „Schiffbauerei von Marks“ gelaufenen 755t-Elbkahn kann man nicht nur die 11 Laderäume besichtigen, sondern sich in den Wohn- und Schlafkammern der einstigen Schiffseignerfamilie ein Bild von den schwierigen Arbeits- und Lebensbedingungen der Elbkahn-Partikuliere in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts machen. Der rekonstruierte Kohleherd, frisch bezogene Betten, Stühle, Tisch und Sofa vermitteln ein Bild vom Leben der Schifferfamilie an Bord, ebenso die vorhandenen Gerätschaften und das neben dem Niedergang befindliche „Plumpsklo“.

Der Schleppkahn „Waltraut“ diente bis 1990 noch als Lagerkahn im Alberthafen Dresden-Friedrichstadt, u.a. für Getreide, Futtermittel oder auch Bauteile für Robotron-Computer. Nach Abmeldung der Gewerbeerlaubnis „Frachtschiffahrt“ und dem zunehmenden Verfall des Schiffes entschloss sich die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) als neuer Eigentümer und der 1998 gegründete SHV zur aufwendigen Rekonstruktion – und damit zur Rettung – dieses typischen Vertreters einstiger Elbkähne.

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